Herr Benjamin David will den Isarraum unter seine Kontrolle bringen und neben dem Kulturstrand dauerhaft ein Isarflussbad betreiben. Unter seiner Leitung soll also der ganze Betrieb laufen und wie beim Kulturstrand die Kasse klingeln lassen. Der für viele Menschen wichtige Raum für Entspannung, Kontemplation und genussfreudiger Innerlichkeit soll den Massen und Geschäftemachern übereignet werden. Es ist also auch hier Zeit, sich zu äußern.
Was mache ich?
Ich habe die Wildfleck gemeinnützige Unternehmergesellschaft gegründet und versuche, mit der Stadtverwaltung einen Kommunikationskanal aufzubauen. Moderne Stadtverwaltungen weltweit unterhalten ein NGO-Office und bringen so Meinungen und Tatsachen zusammen. So kann vermieden werden, dass sich Einzelinteressen wie die von Herrn Benjamin David auf Kosten vieler Menschen durchsetzen.
Hier mein Schreiben an das Referat für Gesundheit und Umwelt:
Thema Isarbadeanstalt
Sehr geehrte Frau Referentin,
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach den heutigen
Presseberichten ist mir nicht klar, ob jetzt das Baden erlaubt oder verboten
ist, ob Herr Benjamin David den Isarraum überwacht und den Rettungsdienst
organisiert und welche weitläufigen Interessen hinter dem Projekt stehen.
Ich weiß bisher, dass der von
Herrn David dominierte Isarlust e. V. in § 1 Abs. 4 der Satzung den
„Urbanauten“ Erlöse aus der Marke zusichert:
Auch weiß ich, dass sich die
„Urbanauten“ David/Bührlen die Marke „Isarlust“ haben schützen lassen:
Darin enthalten sind
Bauträgerleistungen und organisatorische Vorbereitungen.
Nach dem, was zu lesen ist,
arbeitet Isarlust mit Herrn David also schon mit Ihnen zusammen und entwickelt
gemeinsam ein Konzept für das Bad:
Erklärungen Ihres Referats
zur Tatsachenlage würde ich sehr begrüßen.
Als gemeinnützige
Umweltgesellschaft WILDFLECK würde ich darüber hinaus gerne mit Ihnen im Pool
Münchner NGOs in Kommunikation treten. Es ist keinesfalls so, dass alle
Münchner das Bad wollen. Erst einmal wollen es potenzielle Profiteure wie Herr
David, der ein paar Familienmitglieder und Mitarbeiter hinter sich hat. Das
Referat ist jedoch für alle da und es wäre schön, wenn ich Sie auf Tatsachen
hinweisen könnte und Ihnen auch meine Meinung sage.
WILDFLECK will die letzten
freien Flächen in der Stadt schützen, da diese für die seelische Gesundheit
vieler Mitmenschen wichtig sind. Es geht nicht um die Menschen, die am
lautesten schreien, sich durchsetzen und ihren Stiefel durchdrücken, sondern um
Menschen, die mehr nach innen gekehrt sind und z. B. mit der freien
Wasserfläche der Isar tiefe emotionale Beziehungen aufbauen können.
Diese Gesundheitsförderung
fällt auch in Ihren Zuständigkeitsbereich. Schwimmbäder sind bei den
Stadtwerken angesiedelt.
Jegliche Baumaßnahmen werden
dazu führen, dass viele Spaziergänger die schöne Umgebung nicht mehr wahrnehmen
können, gerade im Sommer, in dem die Bäume ihre volle Wirkung entfalten.
Stattdessen werden durch Bauten die Wasserfläche verkleinert, die
Sichtachsen gestört und es findet eine Vermassung der Menschen statt wie weiter
südlich. Schwimmer wird es in der Isar weiterhin wenige geben, weil es
schlichtweg zu kalt ist und niemand gern im Neopren schwimmt, schon gar nicht bei 70-80cm Wasserstand. Sehen Sie sich
bitte die Lage im Isarschwimmbad Maria Einsiedel an.
Es geht also zum einen ums
Geschäft. Zum anderen geht es darum, sich politisch zu profilieren und ein
Bauteil einweihen zu können. Leider auf Kosten der Gesundheit vieler Menschen,
denen wieder ein individueller, schöner Freiraum genommen wird.
Ich veröffentliche diesen
Text auf meinem Blog:
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stefan Engelsberger
Wildfleck gemeinnützige UG
(haftungsbeschränkt)
Sitz: München
Amtsgericht München: HRB 222
825
Gesellschafter-Geschäftsführer:
Dr. Stefan Franz Karl Engelsberger
Postanschrift:
Wildfleck c/o Engelsberger,
Adelgundenstr. 11, 80538 München
E-Mail: post@wildfleck.org
Protokoll 29.06.2016:
Nachdem ich am 28.06.2016 im Büro der Referentin nachgefragt habe, habe ich die E-Mail an dieses direkt gesendet. Heute am 29.06.2016 wurde ich vom Sachgebiet "Wasserrecht" angerufen. Der Isarlust e. V. habe eine Versammlung angemeldet und könne sich auch im rechten Arm der Isar an der Wittelsbacherbrücke aufhalten. Das Badeverbot dort sei aufgehoben. Das gelte auch für alle anderen Nutzer der Isar. Eine Antwort des Referats auf meine E-Mail wurde nicht in Aussicht gestellt.
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